Der Amerikanische Collie
Der Collie gehört wohl spätestens seit 'Lassie' auch unter weniger hundebegeisterten Menschen zu den bekanntesten Rassen überhaupt.
Der Hund, der ursprünglich in Schottland als Schäferhund Schafe hütete, fand mit der Kolonialisierung auch den Weg in die Neue Welt.
Die wenigsten Menschen wissen dabei, dass sich die Zuchtformen der Amerikanischen und Englischen Collies weit voneinander entfernt haben - auch wenn sie auf den ersten Blick beinahe identisch wirken können.
Ironischerweise ist es ausgerechnet ein nicht von der FCI als eigene Rasse anerkannte Amerikanischer Collie, der dem originalen schottischen Hütehund am nächsten kommt.
Amerikanischer Collie, eine der imposantesten Hunderassen
Die Amerikanischen Collies im AKC-Rasse-Standard
Amerikanische Collies sind nicht als eigene Rasse von der FCI anerkannt. Die Vorgaben richten sich daher nach dem AKC, dem 'American Kennel Club'. Da der originale Langhaar Collie in den USA erhalten blieb, unterscheidet er sich optisch dadurch, dass er kompakter, größer und schwerer als sein englischer Verwandter ist.
Neben der deutlich höheren Substanz sind es vor allem die vielen erlaubten Farbschläge (beim englischen Langhaar Collie auf drei Farbschläge begrenzt), die den Hund ausmachen.
Das Aussehen des Amerikanischen Collies laut AKC-Standard
Schon der Kopf des Amerikanischen Collies unterscheidet sich maßgeblich von seinem englischen Vetter. Der ist kräftiger ausgebildet, die Augen sitzen meist nicht so schmal und sind größer.
Allerdings gibt es natürlich auch in den USA Englische Collies, die dort wie auch hier mit Amerikanischen Collies verpaart werden. Daher sind Größe und Position der Augen nicht wirklich aussagekräftig.
Dafür ist ein Amerikanischer Collie deutlich größer als der Englische Collie. Die Widerristhöhe beim Rüden beträgt eher 61 cm als beim englischen Langhaar Collie. Das Gewicht geht dementsprechend auch gerne über die 35 kg des englischen Rassestandards. Der deutlichste Unterschied neben den volleren Proportionen ist jedoch beim Fell zu finden.
Unterwolle und Deckhaar unterscheiden sich deutlich, wobei die Unterwolle dünner ist. Daher verfilzt das Unterfell auch weniger. Das Deckhaar hingegen macht der englischen Collie-Bezeichnung alle Ehre: der 'Rough Collie', wie dort der Langhaar Collie und natürlich ein Amerikanischer Collie genannt werden, besitzt ein härteres und festeres Deckfell. Bei den Farbschlägen ist alle möglich und gestattet, was die Natur 'hergibt'.
Die Geschichte des Amerikanischen Collies
Ein Amerikanischer Collie ist natürlich eng mit dem englischen Langhaar Collie verwandt. Daher besitzt ein Amerikanischer Collie auch dieselbe Historie.
Ursprünglich wurden Collies vornehmlich in Schottland zum Schafe hüten gezüchtet. Die Langhaar Collies wurden dabei vorzugsweise in den bergigeren und damit kühleren Regionen der Highlands eingesetzt. Das lange Fell ist also ein Wetterschutz.
Der Begriff Colley leitet sich von zwei Begriffen ab. Zum einen steht es im Gälischen für nützlich. Aber auch - vielleicht sogar aus diesem Grund - die weitverbreitete schottische Schafrasse mit schwarzen Köpfen und Läufen, die der schottische Schäferhund zu hüten hatte, heißt so. Daraus wurde der Colley Dog und später der Collie.
Ein Amerikanischer Collie als Haustier
Vom Wesen ist ein Amerikanischer Collie natürlich ebenfalls eng mit seinem englischen Vetter verwandt. Durch das saisonale Hüten der Schafe - diese Hunde waren im Gegensatz zu den noch mehr spezialisierten und damit anspruchsvoll zu haltenden Border Collies nicht so intensiv mit Hüten beschäftigt - verbrachte der Langhaar Collie auch viel 'Freizeit' mit seinem Schäfer und dessen Familie.
Darin dürfte einer der Gründe zu suchen sein, weshalb der Langhaar Collie derart gut als Familienhund geeignet ist. Hier ist er ein wahrer Teamplayer, der sich willig unterordnet. Aber er will nicht nur neben seiner Familie leben, sondern mit der Familie.
Bekommt der Langhaar Collie, zu denen ja auch die Amerikanischen Collies gehören, dazu von Zeit zu eine gute Kopfarbeit und genügend Auslauf in der freien Natur, hat der Amerikanische Collie das schönste Collie-Leben, das er sich nur vorstellen kann.
Aggressionen sind bei diesem Hund nahezu unbekannt, die Reizschwelle liegt extrem hoch. Daher ist er der perfekte Hund im Umgang mit Kindern. Dennoch sei auch an dieser Stelle angemerkt: unabhängig von der Rasse lässt man Hunde und Kinder niemals unbeaufsichtigt miteinander spielen.
Amerikanische Collies sind wesentlich robuster als die Englischen Collies. So begeistert sich der Amerikanische Collie nicht nur im Sommer für ausgedehnte Spaziergänge durch Wälder und Wiesen - die Winterlandschaft schätzt er ebenso.
Die Auswahl des richtigen Amerikanischen Collies
Wie bei allen Hunderassen ist die Auswahl des richtigen Züchters ein grundlegendes Entscheidungskriterium. Keinesfalls sollten Hunde 'vom Autobahnparkplatz', oder noch deutlicher, aus Osteuropa gekauft werden. Vererbbare Rassekrankheiten, die auch der Collie besitzt, spielen dort keine Rolle.
Nur der Profit zählt. Daher wird meist auch nicht auf hundgerechte Zucht wertgelegt. Die Charaktere dieser Hunde können einen erheblichen Schaden haben, Erbkrankheiten sind vorprogrammiert.
Ein guter Züchter sollte neben dem selbstverständlichen Stammbaum auch zahlreiche Informationen zum Charakter der Tiere geben können. Dazu gehört, dass seine Zuchtstation transparent und zugänglich gehalten wird.
Amerikanische Collies - erstklassige Familienhunde
Ein Amerikanischer Collie ist als Familienhund beinahe noch einen Tick besser geeignet als der englische Langhaar Collie, weil er eben robuster ist.
Hundehalter und Familien werden von der Intelligenz, der großen Loyalität und der unproblematischen Einordnung in seine familiäre Rudelordnung begeistert sein. Dazu kommt, dass die Pflege trotz des langen Fells nicht besonders aufwendig ist.
Quelle: www.colliehaus.de